Sicherheitshalber!

Kinder- Jugendschutz bei den Pfadis

Kinderschutz-Vertrauenspersonen im LV Wien

Im Rahmen der von den PPÖ verabschiedeten Kinderschutzrichtlinie gibt es in Wien bei Fragen zu Kinder- und Jugendschutz landesverbandsweite Vertrauenspersonen. Diese sollen Ansprechpartner für die Erstansprechpersonen der einzelnen Pfadfinder*innengruppen sein.

Diese Aufgabe liegt derzeit bei uns, Tina Prinz und Valentin Wollenek. Wir handeln gänzlich im Sinne des Kinder- und Jugendschutzes sowie im Sinne der Bewusstseinsschaffung sowie der Prävention von Übergriffen, Gewalt, etc.

Wir sind eine unabhängige und niederschwellige Anlaufstelle für alle Fragen, die sich um den Schutz von Kindern und Jugendlichen – von Biber bis Raro – drehen.

Punkte, zu denen du uns gerne jederzeit kontaktieren kannst, sind also beispielsweise:

  • Fragen rund um‘s Kindeswohl (bei den Pfadis, aber auch im privaten Umfeld der Kinder und Jugendlichen)
  • Unklarheiten oder Fragen im sicheren Umgang mit Kindern- und Jugendlichen
  • Konkrete Fragen zu Grenzüberschreitungen und Missbrauch, aber auch Beobachtungen, die ein komisches Gefühl in dir auslösen
  • Unterstützung beim Thema der Prävention in der eigenen Gruppe
  • Sicherstellung der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Kinder und Jugendlichen
  • und vieles mehr

Wir bieten jedenfalls eine telefonische Beratung, die grundsätzlich auch anonym möglich ist. Da wir beide berufstätig sind, sind wir nicht rund um die Uhr telefonisch erreichbar, aber melden uns jedenfalls so rasch wie möglich zurück! Eine Kontaktaufnahme ist auch per eMail möglich.

In Rücksprache und je nach Situation können wir auch vor Ort unterstützen.

Bei konkreten Anliegen wollen wir im ersten Schritt dabei unterstützen, die (oft verworrene) Situation zu klären und nächste Schritte zu planen. Dies geschieht – wenn notwendig – auch in Zusammenarbeit mit der Landesleitung. Darüber hinaus gibt es ein bundesweites Inter- und Supervisionsteam, in dem eingegangene Meldungen besprochen werden, um darauf bestmöglich reagieren zu können

Das sind wir

Tina Prinz:

GuSp-Leiterin 2012-2022, RaRo-Leiterin 2022-2023

Berufliche Qualifikation: Sozialarbeiterin im Bereich der Straffälligenhilfe

Valentin Wollenek:

Pfadfinder seit 2001 und Pfadfinderleiter seit 2011 (CaEx 2011-2018, RaRo 2017-dato).

Berufliche Qualifikation: Kinder- und Jugendpsychiater am AKH Wien

Resolution zum Kinder und Jugendschutz der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

Wir Pfadfinder*innen behandeln Kinder und Jugendliche mit absolutem Respekt. Es ist uns wichtig, dass sie in unserer Gemeinschaft ihren Platz finden. Wir sind immer offen für ihre Anliegen.

Im Einklang mit unseren Werten und Grundsätzen treten wir für den Schutz und die Rechte aller (unserer) Kinder und Jugendlichen ein, unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Alters oder sexuellen Orientierung, ihrer körperlichen Fähigkeiten, ihrer spirituellen oder religiösen Orientierung sowie ihrer politischen und weltanschaulichen Einstellung. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen gegenüber jeder Form von Gewalt, die Förderung ihrer mentalen und physischen Gesundheit sowie die Stärkung ihrer Rechte sind zentraler Inhalt unseres Wirkens. Durch altersgerechte Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten gewährleisten wir ernsthafte Einbindung. In Programm und Pädagogik fördern wir Selbstständigkeit, unterstützen Eigenverantwortlichkeit und stärken die Resilienz junger Menschen.

Wir befolgen die nationalen, europäischen und internationalen Konventionen und Gesetze zum Schutz und zu Rechten von Kindern und Jugendlichen. Wir verpflichten uns den Grundlagen der Weltpfadfinderorganisationen WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts) und WOSM (World Organization of the Scout Movement).

Zum Schutz der körperlichen und geistigen Unversehrtheit unserer Kinder und Jugendlichen besitzen wir mit „Sicherheitshalber!“ ein eigenes Präventionskonzept und einen Verhaltenskodex

Unsere erwachsenen Mitglieder beschäftigen sich im Zuge ihrer mehrstufigen Ausbildung mit dieser Thematik und werden laufend weiter sensibilisiert. 

Zwei unabhängige Kinder- und Jugendschutzbeauftragte der PPÖ tragen gemeinsam mit Vertrauenspersonen in den Bundesländern und den Gruppenleiter*innen zur Beachtung und Umsetzung dieser Resolution und der Kinder- und Jugendschutzrichtlinie der PPÖ bei. Sie sind für jede*n niederschwellig erreichbar und stimmen ihre Betreuung untereinander ab. Sie agieren unabhängig im Sinne der Rechte und des Schutzes von Kindern und Jugendlichen. Sie werden durch ein bundesweites Interventions- und Supervisionsteam in ihrer Tätigkeit unterstützt und beraten. Sie sind unterschiedlichen Geschlechts, agieren von den Gremien der PPÖ unabhängig und werden von der Bundestagung der PPÖ gewählt.

Ziel und Zweck der Kinder- und Jugendschutzrichtlinie der PPÖ

Die „Kinder- und Jugendschutzrichtlinie der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs“ (KJSR der PPÖ) und die dazugehörige „Resolution zum Kinder- und Jugendschutz bei den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Österreichs“ (Resolution KJS) stellt unser Selbstverständnis zu diesen Themen dar. Sie fassen jene Grundlagen zusammen, wie wir den Schutz und die Rechte der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bewusst, proaktiv und einheitlich sicherstellen und befolgen wollen.

Mutig für seelische und körperliche Unversehrtheit bei den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Österreichs.

Seit mehreren Jahren beschäftigen sich die Weltpfadfinderorganisationen WAGGGS und WOSM im Programm „Safe from Harm“ mit dem Thema der sexualisierten Gewalt gegen und unter Kindern und Jugendlichen.

Resolution der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

Um aktiv für seelische und körperliche Unversehrtheit in unserer Bewegung einzutreten, noch bewusster gegenüber sexualisierter Gewalt aktiv zu werden und frühzeitig Schutz zu bieten, haben die PPÖ folgenden Verhaltenskodex für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen beschlossen:

Verhaltenskodex

für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

1. Meine Rechte

  • Ich bin ein Individuum mit eigener Persönlichkeit.
  • Ich darf selbst festlegen, wo meine persönlichen Grenzen sind.
  • Ich habe das Recht auf Privat- und Intimsphäre.

2. Unser Miteinander

  • Wir gehen wertschätzend und respektvoll miteinander um.
  • Wir achten individuelle physische und psychische Grenzen, sowie Nähe und Distanz.
  • Wir schaffen einen offenen und vertrauensvollen Rahmen im Umgang miteinander.

3. Unsere Aufgabe

  • Wir wollen Sicherheit in unserem Miteinander bieten, indem wir individuelle Rechte durch Prävention, Beobachtung und Reaktion schützen und Grenzen respektieren.
  • Wir fördern Menschen in ihrer Individualität, stärken ihr Selbstbewusstsein und ermöglichen die Entwicklung geschlechtsspezifischer Identität.
  • Wir sind Vorbilder und gehen sorgsam und reflektiert mit Autorität sowie unserer Rolle, Funktion und Position um.

4. Unsere Haltung zu Missbrauch

  • Wir achten auf alle Anzeichen und Aspekte von körperlichem und seelischem Missbrauch und sensibilisieren unsere Gemeinschaft darauf.
  • Wir sprechen offen über Missbrauch.
  • Wir schaffen Raum, um Missbrauch aktiv und regelmäßig zu thematisieren und setzen uns in Ausbildungen regelmäßig damit auseinander.
  • Wir dulden keine Form – weder verbal noch nonverbal – von sexistischem, diskriminierendem und gewalttätigem Verhalten, gehen aktiv dagegen vor und holen im Bedarfsfall Hilfe!

 

Beschlossen vom Bundesrat am 22.4.2017 in Ritzing/Burgenland. Einstimmig angenommen als Resolution der Verbandsordnung der PPÖ von der Bundestagung am 22.10.2017 in Innsbruck.