Spirituelles Leben

Spirituelles Leben bei den Pfadis

... "Duty to God" steht im Mittelpunkt

Drei Grundprinzipien der Pfadfinder*innen

Mit dem neuen pädagogischen Konzept der PPÖ wurde auch ein Kernelement der Arbeit bei den Pfadfinder*innen neu aufgesetzt.

Drei Grundprinzipien hat Baden-Powell für die Pfadfinder*innen weltweit festgelegt – drei Aufgaben, Verpflichtungen, Herausforderungen …

  • „Duty to Others“ – die Hilfe und Unterstützung unserer Gemeinschaft, unserer Mitmenschen
  • „Duty to Myself“ – das ständige Arbeiten an sich selbst als Mensch und als Pfadfinder*in
  • „Duty to God“ – die Beschäftigung mit und Suche nach Gott, einem höheren Wesen.

Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs sind eine überkonfessionelle Kinder- und Jugendorganisation, die sich und ihren Mitgliedern jedoch einen klaren pädagogischen Auftrag in der Beschäftigung mit diesen Fragen stellen.

Umsetzung in der pädagogischen Arbeit

Die Umsetzung dieses pädagogischen Schwerpunkts erfolgt im Programm der verschiedenen Altersstufen und wird durch die Leiter*innen durchgeführt.

Zu ihrer Unterstützung besitzen die Pfadfinder*innengruppen Gruppenkuraten*innen der verschiedenen in Österrreich staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. 

Auf Landesebene wird die Arbeit zum „Spirituellen Leben“ und die Beschäftigung mit Fragen der Religion und des Glaubens durch unsere Landeskuraten betreut.

Wir freuen uns auf Eure Anfragen und unterstützen alle Pfadfinderleiter*innen gerne im „Spirituellen Leben“ – sei es für Heimabendprogramme, auf Lagern oder auch persönlich …

Roman Dietler, Wolfgang König und Athanasius Buk

Landeskuraten

Wolfgang König
Landeskurat (evang.)         
wolfgang.koenig@wpp.at

P. Athanasius Buk
Landeskurat (orthodox)
athanasius.buk@wpp.at 

Schwerpunkt: „Spirituelles Leben“

Dazu gibt es im pädagogischen Konzept der PPÖ einen ersten pädagogischen Schwerpunkt „Spirituelles Leben

Dieser beinhaltet folgende Aspekte:

  • grundlegende Aspekte des Lebens, wie Emotionen, Rituale, Glaube, Ethik und Religion, erleben und sich damit auseinandersetzen,
  • sich bewusst mit Fragen nach den persönlichen Werten, den eigenen spirituellen Wurzeln und dem Sinn des Lebens beschäftigen,
  • sich mit der eigenen Religion und/oder Weltanschauung auseinandersetzen, sowie
  • verschiedene Zugänge zu Spiritualität kennen- und respektieren lernen.

Positionspapier – DUTY TO GOD

Die Grundlagen dieses für uns Pfadfinder*innen essentiellen Prinzips – der Beschäftigung mit dem eigenen Glauben, der eigenen Religion, der eigenen Spiritualität – wurde 2015 in einem eigenen Positionspapier „Duty to God“ festgelegt, das Teil der Verbandsordnung der PPÖ ist:

Einleitung

Die Pfadfinder*innenbewegung basiert auf den von Baden Powell formulierten drei Grundprinzipien „Duty to God“, „Duty to Others“ und „Duty to Self“.

Sie sind miteinander verbunden und bedingen einander. Das Bemühen um die Verwirklichung und das Leben der drei Prinzipien macht uns zu Pfadfinder*innen.

Daher wollen die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, ausgehend von einem gemeinsamen Grundverständnis, Räume und Hilfsmittel zur Verfügung stellen, durch die Pfadfinder*innen „Duty to God“ erfahren und erleben können.

„Duty to God“ bei WOSM und WAGGGS

WOSM beschreibt „Duty to God“ als „Adherence to spiritual principles, loyalty to the religion that expresses them and acceptance of the duties resulting  therefrom“[1]

WAGGGS beschreibt „Duty to God“ als „The essence of Duty to God is the acknowledgement of the necessity for a search for a faith in God, in a Supreme Being, and the acknowledgment of a force higher than man of the highest Spiritual Principles[2]

WOSM teilt die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in fünf Dimensionen: „Duty to Self“ betrifft die emotionale, intellektuelle und physische Dimension. „Duty to Others“ betrifft die soziale Dimension und „Duty to God“ die spirituelle Dimension.

„Duty to God“ im Verständnis der PPÖ

Für die PPÖ ist die spirituelle Dimension ein Teil der ganzheitlichen Erziehung bzw. Entwicklung eines Individuums. Sie stellt einen fixen Bestandteil der pädagogischen Arbeit dar. Es gibt eine persönliche Verantwortung zur spirituellen Weiterentwicklung.

Als PPÖ sind wir auf Basis unserer Werte für alle Religionen und Weltanschauungen offen. Ihre Vielfalt sind eine Bereicherung und werden von den PPÖ anerkannt und wertgeschätzt.

Grundfragen des Menschen

Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigene Form der Sinnsuche. Uns alle verbindet das Bedürfnis bewusst die Fragen nach dem Woher, Wohin und Wieso zu stellen und aktiv nach Antworten zu suchen, unabhängig davon ob diese in einer Religion beheimatet sind, eine individuelle Spiritualität darstellen oder zur Erkenntnis führen, dass es „den Sinn“ nicht gibt.

Kinder & Jugendliche

Die PPÖ fördern die ganzheitliche Entwicklung in allen ihren Aspekten. Das bedeutet, dass wir uns nicht nur stets in physischer, sozialer, intellektueller und emotionaler Sicht weiterentwickeln, sondern auch in spiritueller Hinsicht.

Die Kinder und Jugendlichen sollen eigenständig, kritisch und selbstbewusst aus dem vielfältigen Angebot, das für ihr Leben passende wählen.

Pfadfinderleiter*innen

Sie sind Vorbild, Inspiration und Reibefläche und bieten den Kinder und Jugendlichen das bestmögliche Umfeld, für deren spirituelle Entwicklung, unabhängig von der eigenen Spiritualität.

Pfadfinderleiter*innen sollen sich ihrer eigenen spirituellen Entwicklung bewusst sein und sich auf spirituelle Reflexion einlassen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehen sie auf Fragen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ein. Weder versuchen sie dabei, die Kinder und Jugendlichen von den eigenen Vorstellungen zu überzeugen, noch brauchen sie diese zu verstecken.